Vetinaris Strategie
Vetinaris Strategie ist es ja bekanntlich, die Gilden gegeneinander auszuspielen, sodass die vor lauter Intrigen keine Zeit finden, sich in die Politik einzumischen.
Zumindest in Deutschland ist aber das Gegenteil der Fall: Da kümmern sich Aufsichtsräte und Vorstandsvorsitzende der Industrie mit geschickt gewählten Mitteln darum, dass die Politiker sich nicht allzusehr in die Wirtschaft einmischen
Zumindest in Deutschland ist aber das Gegenteil der Fall: Da kümmern sich Aufsichtsräte und Vorstandsvorsitzende der Industrie mit geschickt gewählten Mitteln darum, dass die Politiker sich nicht allzusehr in die Wirtschaft einmischen
Eigentlich ist es in Deutschland ja auch so gedacht, dass Politik und Wirtschaft sich nicht miteinander mischen. Steht auch irgendwo geschrieben, dass das nicht so sein soll. In den USA ist das ganz anders...
Ansonsten glaube ich nicht, dass sich Vetinaris Strategie(n) auf unsere Gesellschaft übertragen lässt (lassen). Schon allein deswegen, weil ein Einzelner nicht so viel Macht erlangen kann (zumindest in den Staatsformen, die wir heutzutage zivilisiert nennen). Und wo mehrere an der Regierung beteiligt sind, gibt es verschiedene Meinungen, deswegen auch Streitereien und Kompromisse.
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"Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht." (Sir Peter Ustinov)
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 03.04.2004 um 19:44 ]
Ansonsten glaube ich nicht, dass sich Vetinaris Strategie(n) auf unsere Gesellschaft übertragen lässt (lassen). Schon allein deswegen, weil ein Einzelner nicht so viel Macht erlangen kann (zumindest in den Staatsformen, die wir heutzutage zivilisiert nennen). Und wo mehrere an der Regierung beteiligt sind, gibt es verschiedene Meinungen, deswegen auch Streitereien und Kompromisse.
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"Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht." (Sir Peter Ustinov)
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 03.04.2004 um 19:44 ]
1. Ob das in der Verfassung steht, dass sich die Wirtschaft nicht zu sehr in die Politik einmischen darf, weiß ich nicht. Es verbietet zumindest nicht, dass Politiker nach Ende ihrer Karriere Aufsichtsratposten bekommen.
In den USA gibt es auch Gesetze über Spenden an Politiker, weiß aber auch nicht, ob von der Verfassung her. Glaube eher nicht.
2. Wenn sich auf der Rundwelt die Wirtschaft in die Politik einmischt, dann hauptsächlich über Geldspenden und Lobbyarbeit. (Und im Fall von reichen Leuten, die ihr Geld geerbt und nichts zu tun haben, indem sie aktiv in den Parteien mitarbeiten, was der Volkswirtschaftler Luttvak in seinem Buch beklagt.) Das ist eigentlich nicht Vetinaris Stil - er überzeugt die Leute vielleicht, dass seine Politik ihnen sichere, gute Einnahmen verschafft, aber er schiebt ihnen nicht das Geld rein.
In den USA gibt es auch Gesetze über Spenden an Politiker, weiß aber auch nicht, ob von der Verfassung her. Glaube eher nicht.
2. Wenn sich auf der Rundwelt die Wirtschaft in die Politik einmischt, dann hauptsächlich über Geldspenden und Lobbyarbeit. (Und im Fall von reichen Leuten, die ihr Geld geerbt und nichts zu tun haben, indem sie aktiv in den Parteien mitarbeiten, was der Volkswirtschaftler Luttvak in seinem Buch beklagt.) Das ist eigentlich nicht Vetinaris Stil - er überzeugt die Leute vielleicht, dass seine Politik ihnen sichere, gute Einnahmen verschafft, aber er schiebt ihnen nicht das Geld rein.
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Zitat:<table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
Max Sinister schrieb am 03.04.2004 um 20:39 :
Es verbietet zumindest nicht, dass Politiker nach Ende ihrer Karriere Aufsichtsratposten bekommen.
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Eben nach ihrer Karriere. Was ich meinte war, dass man nicht als hoher Politiker und "Wirtschaftsboss" gleichzeitig tätig sein kann. In den USA ist es insofern anders, als dass Lobbyismus nicht so ungern gesehen wird wie bei uns. Aber ich studiere nicht Wirschaftwissenschaften
Ich glaube auch nicht das Vetinari anderen das Geld nur so zu zuscheffeln würde. Er ist mehr an einem stabilen, gut laufenden System interessiert. Er wäre wahrscheinlich auch auf der Rundwelt ein erfolgreicher Politiker, aber er würde andere Strategien anwenden.
Max Sinister schrieb am 03.04.2004 um 20:39 :
Es verbietet zumindest nicht, dass Politiker nach Ende ihrer Karriere Aufsichtsratposten bekommen.
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Eben nach ihrer Karriere. Was ich meinte war, dass man nicht als hoher Politiker und "Wirtschaftsboss" gleichzeitig tätig sein kann. In den USA ist es insofern anders, als dass Lobbyismus nicht so ungern gesehen wird wie bei uns. Aber ich studiere nicht Wirschaftwissenschaften
Ich glaube auch nicht das Vetinari anderen das Geld nur so zu zuscheffeln würde. Er ist mehr an einem stabilen, gut laufenden System interessiert. Er wäre wahrscheinlich auch auf der Rundwelt ein erfolgreicher Politiker, aber er würde andere Strategien anwenden.
Interessant. Ich merke, dass ich Vetinari etwas anders sehe. Zwar glaube ich auch nicht, dass V. Geld scheffeln würde um des Geldes willen à la Dagpbert, aber ich denke, dass er versuchen würde, sich eine einflussreiche Position zu verschaffen.
Und die bekommt man- wieder eine abweichende Meinung meinerseits- aus seiner Sicht nicht dann, wenn man wie Schröder seine Birne in jede Kamera hängt und Reden schwingt. Er zieht es vor diskret zu agieren, bzw. andere dazu zu bringen, dass sie so handeln, wie es für ihn / AM günstig ist.
Deshalb glaube ich, er wäre eher ein sehr einflussreicher und kamerascheuer Mega-Wirtschaftsboss.
Und die bekommt man- wieder eine abweichende Meinung meinerseits- aus seiner Sicht nicht dann, wenn man wie Schröder seine Birne in jede Kamera hängt und Reden schwingt. Er zieht es vor diskret zu agieren, bzw. andere dazu zu bringen, dass sie so handeln, wie es für ihn / AM günstig ist.
Deshalb glaube ich, er wäre eher ein sehr einflussreicher und kamerascheuer Mega-Wirtschaftsboss.
Ich glaube nicht, dass Vetinari die Position eines Mega-Wirtschaftbosses ausreichen würde. Letztendlich ist hat man dann nur seinen eigenen Konzern unter Kontrolle.
Meiner Meinung nach wäre er eher eine graue Eminenz im Hintergrud des Staates, ohne eine genau umrissene Position. Jemand, der weder ganz Politiker noch Wirtschaftsboss wäre, zu dem alle aber hinrennen, um zu fragen, was sie tun sollen.
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 16.04.2004 um 10:52 ]
Meiner Meinung nach wäre er eher eine graue Eminenz im Hintergrud des Staates, ohne eine genau umrissene Position. Jemand, der weder ganz Politiker noch Wirtschaftsboss wäre, zu dem alle aber hinrennen, um zu fragen, was sie tun sollen.
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 16.04.2004 um 10:52 ]
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fool schrieb am 15.04.2004 um 21:44 :
Oder denkt mal an die Ratten, die er im Kerker dressiert...
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><table width="100%" border="0"><tr><td height="2" bgcolor="#000000"></td></tr></table></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Die hat er nicht wirklich dressiert, er hat mit ihnen ein Abkommen geschlossen
fool schrieb am 15.04.2004 um 21:44 :
Oder denkt mal an die Ratten, die er im Kerker dressiert...
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Die hat er nicht wirklich dressiert, er hat mit ihnen ein Abkommen geschlossen
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Tod schrieb am 16.04.2004 um 11:27 :
Die hat er nicht wirklich dressiert, er hat mit ihnen ein Abkommen geschlossen
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Ich sag's ja, alles nur eine Frage der Formulierung
Und @Max: ich stimme Dir zu, dass jeder weiß, dass er der Patrizier ist. Und er wird auch nicht von den Menschen, die mit ihm ständig zu tun haben, unterschätzt. Aber seine Methoden der Beeinflussung sind sehr subtil und indirekt.
Er erlässt keine Gesetze OHNE dass er dafür gesorgt hat, dass er gebeten wird, diese zu erlassen!
Wie würde Deines Erachtens Vetinari in Deutschland regieren? Ich glaube, er würde nicht mit Schröder tauschen. Schon deshalb, weil er kamerascheu ist
ich sehe ihn eher als "Howard Hughes"... über dessen Einfluss nur gemunkelt wurde.
Tod schrieb am 16.04.2004 um 11:27 :
Die hat er nicht wirklich dressiert, er hat mit ihnen ein Abkommen geschlossen
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Ich sag's ja, alles nur eine Frage der Formulierung
Und @Max: ich stimme Dir zu, dass jeder weiß, dass er der Patrizier ist. Und er wird auch nicht von den Menschen, die mit ihm ständig zu tun haben, unterschätzt. Aber seine Methoden der Beeinflussung sind sehr subtil und indirekt.
Er erlässt keine Gesetze OHNE dass er dafür gesorgt hat, dass er gebeten wird, diese zu erlassen!
Wie würde Deines Erachtens Vetinari in Deutschland regieren? Ich glaube, er würde nicht mit Schröder tauschen. Schon deshalb, weil er kamerascheu ist
ich sehe ihn eher als "Howard Hughes"... über dessen Einfluss nur gemunkelt wurde.
Wie er Deutschland regieren würde... gute Frage, die Medien sind in A-M ja nicht so vertreten... und wie er mit der Times umgeht, darüber ist ja auch noch nicht soviel zu lesen gewesen...
Sein Motto ist bekanntlich "Was nicht kaputt ist, soll man nicht reparieren" - dazu passt, dass er Gesetze erst erlässt, wenn es wirklich nötig wird. So kann sich keiner beschweren, dass er Gesetze erlässt, die keinen Sinn machen.
Howard Hughes? Der war doch zum Schluss ziemlich verrückt...
Sein Motto ist bekanntlich "Was nicht kaputt ist, soll man nicht reparieren" - dazu passt, dass er Gesetze erst erlässt, wenn es wirklich nötig wird. So kann sich keiner beschweren, dass er Gesetze erlässt, die keinen Sinn machen.
Howard Hughes? Der war doch zum Schluss ziemlich verrückt...
Mit "graue Eminenz im Hintergrund" meinte ich nicht, dass niemand von ihm und seiner Macht weiß. Ich meinte, dass jeder zwar von ihm und um seine Unabkömmlichkeit weiß, aber keiner seine Funktion innerhalb des Staates benennen kann. Ein Fädenzieher, dessen Fäden man nicht sieht *um damit wieder an die Marionetten zu erinnern*.
Ich kann mir Vetinari einfach nicht in einer eindeutigen Position, wie z.B. "Bundeskanzler", vorstellen.
Ich kann mir Vetinari einfach nicht in einer eindeutigen Position, wie z.B. "Bundeskanzler", vorstellen.
Stimmt. Aber der Aufgabenbereich des Patriziers ist nicht so klar umrissen wie der des Bundeskanzler.
Außerdem: Wer kontrolliert den Patrizier? Er wird weder gewählt noch kann er, soweit ich weiß, mit anderen Methoden außer "Mord" abgesetzt werden. Bei unserer Regierung ist das anders.
Vetinari könnte seine Macht mit einem solchen ofiziellen Amt wie das des Bundekanzlers nie soweit ausbauen, dass sie der seiner Position als Patrizier entspricht.
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 17.04.2004 um 11:43 ]
Außerdem: Wer kontrolliert den Patrizier? Er wird weder gewählt noch kann er, soweit ich weiß, mit anderen Methoden außer "Mord" abgesetzt werden. Bei unserer Regierung ist das anders.
Vetinari könnte seine Macht mit einem solchen ofiziellen Amt wie das des Bundekanzlers nie soweit ausbauen, dass sie der seiner Position als Patrizier entspricht.
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Feles Cum Libero am 17.04.2004 um 11:43 ]